Ich habe bisher immer viel über Tauchscheine und über das Tauchlehrer sein geredet, aber was ist, wenn du keinen Bock hast, einen Tauchschein zu machen oder dir einfach nicht sicher bist, ob Tauchen ein Sport für dich ist? Auch dafür gibt es natürlich eine gute Lösung und die heißt: Schnuppertauchen, manchmal auch DSD (Discover Scuba Diving) genannt.
Was es kostet, wie es abläuft und wo du überall Schnuppertauchen machen kannst, zeige ich dir in diesem Post.
Vermutlich ist es der Preis, der die meisten am ehesten interessiert und ich gebe zu, ich habe hier ein klein wenig zuviel versprochen, denn: Die Preise sind überall komplett verschieden! Ich kann dir aber eine kurze Übersicht über einige Regionen geben, in denen ich gearbeitet habe und was in den Tauchpaketen alles enthalten war bzw. enthalten ist.
In der Tauchschule, in der ich auf Gran Canaria gearbeitet habe, gab es 2 verschiedene Arten von Schnuppertauchen.
1. Tauchen im Hotelpool
Der Tauchgang in den Hotelpools war gratis. Man hat eine kurze Einweisung bekommen und durfte dann 1-2 Bahnen im Pool mit dem Gerät tauchen. Das ganze war natürlich nur dazu da um die Kunden anzufüttern und eine Tagestour zu verkaufen.
Trotzdem ist diese Art des Reinschnupperns gar nicht so verkehrt. Sie vermittelt einen ersten Eindruck. Man atmet zum ersten Mal aus einem Atemregler und ist zum ersten Mal mit einer Flasche in einem sehr kontrollierten Umfeld unter Wasser.
2. Der Schnuppertauchgang im Meer
Diese Tagestour hat 80€ gekostet und enthalten waren:
Hier habe ich meinen Divemaster gemacht und helfe auch noch gelegentlich aus. Ein Schnuppertauchen kostet hier 25€ und ist (fast) jeden Freitagabend buchbar.
Enthalten ist hier im Preis:
Ein klein wenig Eigenwerbung darf an dieser Stelle erlaubt sein, finde ich. Wir können dir in Nürnberg zwar keine Korallen, bunte Fischschwärme oder tolle Strände bieten, aber du bekommst eine sehr, sehr ausführliche Einführung ins Tauchen. Außerdem sind die Gruppen meist sehr klein (2-4 Taucher), sodass wir viel Zeit für eine Individuelle Betreuung haben.
Auf dem Boot, auf dem ich in Cairns gearbeitet habe, war ein Schnuppertauchgang im Preis von 140$ mit drin. Allerdings fand dort einfach nur eine Massenabfertigung statt, was mir persönlich überhaupt nicht gefallen hat. Man hatte kaum Zeit, sich mit den einzelnen Taucher zu beschäftigen. Desweiteren konnte man, wenn man zu lange mit den Skills gebraucht hat, den Tauchgang einfach nicht mitmachen um nicht die ganze Gruppe aufzuhalten.
Enthalten waren hier:
195$ war der Preis für einen ganzen Tag am Great Barrer Reef. Nach, bzw. vor dem Tauchgang, konnte man noch Schnorcheln und es gab ein Mittagessen. Am zweiten Spot bestand die Möglichkeit, einen weiteren Schnuppertauchgang für ca. 50 AUD dazu zu buchen. Dieser Tauchgang ging dann 40 Minuten und man musste keine Skills mehr trainieren.
Achtung: Falls du gerade in Cairns bist und noch nie tauchen warst: Dieser Trip ist immer noch ein super schönes Erlebnis - nur arbeiten möchte ich dort einfach nicht mehr.
Tauchausrüstung angelegt, kurze Einweisung und 5 Minuten im Pool an der Hand des Tauchlehrers. Das war alles, aber wenigstens umsonst!
Der Ablauf ist überall ähnlich. Du wirst eine kleine Einweisung in die Tauchtheorie, die Skills und das Gerät bekommen und dann geht es auch schon los.
Im Wasser werden ein paar Skills geübt (Maske ausblasen, Regler wieder finden usw.) und anschließend wird auch schon getaucht.
Am Anfang wird dich dein Tauchlehrer vermutlich noch ein bisschen an die Hand nehmen und wenn er merkt, dass du gut klar kommst, darfst du alleine neben dem Tauchlehrer hertauchen. Je nachdem wo du bist, dauert so ein Tauchgang zwischen 20 Minuten und einer Stunde.
Maximal darf dich dein Tauchlehrer (nach den SSI-Standarts) auf 12 Meter Tiefe mitnehmen. In den seltensten Fällen werden es aber tatsächlich 12 Meter werden. Schnuppertauchen macht man meistens in Gebieten, die sehr einfach zu betauchen und relativ flach sind. Die buntesten Farben und Korallen gibt es ohnehin im weniger tiefen Bereich zu sehen.
Hier bei uns, wo das Ganze nur im Schwimmbad stattfinden kann, sind natürlich auch keine 12 Meter drin.
Eine Badehose und ein Handtuch wären schon mal nicht schlecht für den Anfang. Nein, mal im Ernst: Deine Tauchschule sollte dir alles, was du brauchst stellen. Nimm dir vorsichtshalber viel zu trinken mit, denn die trockene Luft aus der Flasche macht durstig.
Du selbst musst nur 2 Voraussetzungen erfüllen um tauchen gehen zu dürfen:
Falls du eine Actioncam wie z.B. eine GoPro besitzt, die fürs Tauchen geeignet ist, kannst du diese in den meisten Fällen mitnehmen und Videos drehen. In Ausnahmefällen kann es allerdings sein, dass dein Tauchlehrer es nicht gestattet. Meistens ist das dann der Fall, wenn die Bedingungen im Wasser nicht so gut sind, z.B. bei schlechter Sicht oder Strömung.
Mein Tipp: Falls du deine GoPro mitnimmst, empfehle ich dir entweder einen Selfie-Stick mit Handschalufe oder noch besser nur eine Handschlaufe mitzunehmen. So verlierst du deine teure Kamera nicht.
Die Tauchschule sollte dir die komplette Ausrüstung stellen, die du zum Tauchen brauchst. Das wären:
Falls du einen Teil der Ausrüstung selbst hast, wie z.B. Schnorchel, Flossen oder Maske, kannst du diese auch mitbringen.
Info: Nicht überall darf man mit Schwimmbadflossen tauchen gehen. Auf Gran Canaria z.B. war der Einstieg sehr steinig, sodass wir darauf bestehen mussten, dass die Leute Füßlinge und Geräteflossen von uns liehen
Eigentlich überall. Mir ist noch keine Tauchschule begegnet, die kein Schnuppertauchen im Programm gehabt hätte. Falls du aus Nürnberg oder Umgebung kommst, kannst du mich anschreiben oder am besten direkt Jörg von A-Dive.
Außer dem Spaß und dem einmaligen Erlebnis, kannst du dir einen Schnuppertauchkurs oftmals entweder mit einem Tauchgang auf deinen Open Water Schein anrechnen lassen oder manche Tauchschule verrechnen auch die Kosten mit dem OWD Preis. Frage hier einfach mal nach.
Gruß,
Felix