Welche Kamera soll ich als Backpacker kaufen? Welche Action-Cam ist die beste für meine Reisevideos? Welches Zubehör brauche ich usw., usw.? Wenn du dir diese Fragen stellst, bist du hier genau richtig! Ich werde versuchen diese Fragen möglichst kurz und knackig zu beantworten.
Über die richtige Kamerawahl kann man - und es wurden schon - ganze Bücher schreiben. Die Frage mit ungefähr 1000 Wörtern zu beantworten, ist also schon sehr sportlich, finde ich! Aus diesem Grund werde ich die Grundlagen, die du kennen musst, nur kurz umreissen. Bei den Auswahlkriterien beschränke ich mich außerdem rein auf die Kriterien, die für einen Backpacker wichtig sind. Und glaube mir: Ich weiß, wovon ich spreche - ich habe schmerzhaft lernen müssen, worauf es ankommt.
Kommen wir am besten gleich zum Punkt. Wenn du eine Kamera für deinen Backpackingtrip suchst, solltest du auf folgende Kriterien achten:
Was ich mit den einzelnen Punkten genau meine, erkläre ich dir jetzt:
Als Backpacker bist du viel unterwegs und musst an Gewicht sparen; die Kamera sollte also möglichst leicht und kompakt sein. Am besten ist es, wenn die Kamera in deine Hosentasche passt. Je nachdem welche Ansprüche du an deine Fotos stellst, wird das natürlich nicht immer möglich sein.
Stell dir folgende Frage: Gibt es dort, wo du hingehst, Läden, die deine Kamera-Marke führen? Interessant zu wissen ist auch, ob du die Kamera im Zweifelsfall vor Ort warten lassen oder Zubehör, bzw. Objektive kaufen kannst.
Zur Verfügbarkeit zähle ich aber auch deine Freunde und Verwandten. Am besten kaufst du dir eine Kamera der Marke, die am weitesten in deinem Umfeld verbreitet ist. Das macht es einfacher, Erfahrungen auszutauschen oder Zubehör zu leihen.
Mein Tipp: Nikon, Canon und GoPro wirst du fast überall finden.
Die Bedienbarkeit deiner Kamera ist kein KO-Krtierium, da man sich so gut wie an alles gewöhnen kann. Wichtig ist, dass die Kamera gut in der Hand liegt und du alle Knöpfe ohne Verrenkungen bedienen kannst.
Mein Tipp: Gehe in einem der großen roten oder blauen Märkte in die Fotoabteilung und nimm die verschiedenen Modelle in die Hand. Mach das am besten mehrere Male, bevor du dich für ein Modell entscheidest.
In manchen Gegenden der Welt ist es keine gute Idee eine dicke 1500€ Kamera auszupacken. In solchen Gegenden ist es besser, wenn du eine kleine, unauffällige Kamera hast oder die Kamera gleich ganz daheim lässt (ich war übrigens noch nie irgendwo, wo ich Angst um meine Ausrüstung hatte).
Wenn du dich ernsthaft mit der Fotografie beschäftigen willst, brauchst du eine Kamera, bei der du alle Einstellungen manuell - also ohne Automatikprogramme - vornehmen kannst.
Jetzt geht es um grundsätzliche Dinge, die du wissen solltest, damit dir der Typ in dem großen roten oder blauen Markt keinen Mist verkauft. Ich habe unterwegs einen anderen Backpacker getroffen, der tatsächlich 2x das gleiche Objektiv dabei hatte. Jemand hatte ihm nochmal das gleiche Produkt verkauft, welches bereits in seinem Kamerakit enthalten war.
Mein Tipp: Hau' am Anfang nicht zu viel Geld für die Kamera auf den Kopf. Heutzutage liefern fast alle Kameras eine ordentliche Bildqualität. Falls dir Fotografieren wirklich Spaß macht und deine Ansprüche steigen, kannst du später immer noch aufrüsten.
Vermutlich weißt du schon, dass es die verschiedensten Kameratypen gibt. Trotzdem zähle ich die Gängigsten hier kurz auf und umreisse die unterschiedlichen Typen in 1-2 Sätzen:
DSLR steht für Digitale Spiegelreflexkamera! Diese Kamera eignet sich wohl am ehesten für Profis und solche, die es gerne werden wollen. Natürlich gibt es auch günstige Einsteiger-DSLRs. Wenn du jedoch auf einem deiner ersten Trips bist oder du bisher keine / wenig Erfahrung im Bereich Fotografie hast, würde ich dir aus den folgenden drei Gründen nicht empfehlen, eine DSLR zu kaufen:
Verglichen mit Bridgekameras sind Spiegelreflexkameras teurer, schwerer und auf Grund der Möglichkeit des Objektivwechsels komplexer.
Spiegellose Systemkameras bieten meistens all das, was eine Spiegelreflexkamera auch bietet. Sie haben aber einen entscheiden Vorteil: sie sind (oft) leichter und kleiner. Diese Sorte Kamera ist aber meistens nicht gerade billig, weshalb sie sich nicht unbedingt als Einsteigerkamera oder für einen Backpacker eignet.
Bridgekameras sind aus meiner Sicht die Kameras der Wahl für Backpacker mit etwas mehr Anspruch. Sie vereinen die Eigenschaften von Spiegelreflexkameras und Kompaktkameras miteinander und bieten somit das beste aus beiden Welten.
Gegenüber einer Spiegelreflex bieten Bridgekameras einige Vorteile. So sind sie z.B. meistens günstiger, kleiner, einfacher zu warten und bringen von Haus aus einen großen optischen Zoom mit.
Durch das nicht wechselbare Objektiv sind sie zudem weniger komplex im Handling. Gerade dieser Punkt ist für dich als Backpacker mit wenig Fotoerfahrung aus meiner Sicht der Wichtigste. Du willst immerhin geile Fotos machen und dich nicht mit der Technik rumärgern, nehme ich an.
Kompaktkameras eignen sich wohl eher für Schnappschüsse. Gegenüber anderer Kamera-Typen, die ich hier besprochen habe, haben sie allerdings doch einige Vorteile:
Sie sind meistens:
Mein Tipp: Falls es dir hauptsächlich darum, geht schöne Erinnerungen festzuhalten, hol dir eine Kompaktkamera und gib das gesparte Geld lieber für eine geile Zeit aus.
Zwei Dinge möchte ich noch ansprechen: Und zwar den Wahnsinn mit den Megapixeln sowie unterschiedliche Zoom-Arten.
Lass dir nicht erzählen, Megapixel wären ein Qualitätskriterium deiner Kamera! Das ist nur Werbung. Wichtiger sind Dinge, wie z.B. das verwendete Objektiv oder die Lichtempfindlichkeit des Sensors. Detaillierter möchte ich nicht darauf eingehen - das würde den Rahmen dieses Posts doch deutlich sprengen. Falls du weiterführende Infos zu diesem Thema haben möchtest, kann ich dir diesen Artikel von Computer Bild ans Herz legen.
Mehr Megapixel machen keine besseren Bilder
Darauf wurde bestimmt schon 100.000.000.000x eingegangen, deshalb nur ganz kurz: Optischer Zoom ist "echter" Zoom, d.h. du holst das Motiv näher heran. Digitaler Zoom vergrößert nur den Bildausschnitt und bringt keinen echten Mehrwert (kannst du auch am Computer machen).
Actioncams sind eine super Ergänzung zur normalen Kamera. Sie sind klein, leicht und bieten darüber hinaus eine sehr gute Bildqualität. Obwohl du mit einer Actioncam zwar auch Fotos machen kannst, ist sie kein Ersatz für eine richtige Kamera. Bei einer Actioncam fehlt einfach die Möglichkeit zu zoomen, oft ist kein Monitor verbaut und besonders stabil in der Hand liegen diese Geräte meisten auch nicht.
Bei Actioncams denken die meisten direkt an den Platzhirsch GoPro. GoPro finde ich ganz ok, aber eben nicht absolut geil und zwar aus zwei Gründen:
Trotzdem würde ich dir raten, entweder eine GoPro HERO4 Silver oder eine Actionpro X7 zu kaufen und zwar aus einem ganz einfachen Grund: An jeder Ecke wirst du dafür Zubehör finden.
Für mich hat es sich außerdem bewährt, vier zusätzliche Akkus zu haben - pro Tauchgang am Tag einen Akku. Normalerweise sollten aber 1-2 Extra-Akkus reichen.
Wenn du nicht vor hast, mit der Kamera ins Wasser oder in die Wüste zu gehen, brauchst du eigentlich keine Actioncam. Filmen kann man mit den meisten normalen Kameras besser und präziser.
Damit dieser Artikel nicht zu lange wird, packe ich dir alle Infos zu richtigem Zubehör für Backpacker lieber in einen gesonderten Artikel. Gleich vorab: viel zusätzliches Zeug wirst du ohnehin nicht brauchen.
Danke fürs Lesen!. Wenn dir der Artikel gefallen hat oder du weitere Anregungen hast, lass mir doch einen Kommentar da.
Gruß,
Felix