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Tauchausrüstung für Anfänger Teil 2

Gepostet von: Felix Dziekan | in: Tauch Blog | zuletzt geändert: Jan 24, 2018Tags:

In Teil 1 hatten wir die Sachen die noch verhältnismäßig günstig sind. Jetzt aber geht es ans Eingemachte. Für Anzug, BCD und Regler kannst du richtig viel Geld ausgeben, deshalb ist es speziell hier wichtig zu wissen was du willst und was wie bzw. wann Sinn macht. Ich setzte die Reihe fort mit der Nr. 4 dem Tauchanzug.

Tauchausrüstung für Anfänger

4. Anzug

Tauchanzüge gibt es in vielen verschiedenen Varianten und Stärken. Die für dich relevanten sind: 

Die meisten Anzüge gibt es in 3mm, 5mm und 7mm Stärke. Generell gilt, je stärker ein Anzug desto wärmer ist er. Die meisten Hersteller bieten verschiedene Versionen Ihrer Anzüge für Männer und Frauen an.

Shorty

Ein Shorty eine besondere Form des Nassanzugs und hat kurze Ärmel und kurze Hosenbeine. Shorties sind am besten für warme Gewässer geeignet

Nassanzug

Nassanzüge sind die "normalen" Tauchanzüge wie sie die meisten Leute kennen und wie du Ihn wahrscheinlich schon während deines Open Water Kurses hattest.

Halbtrocken

Der Halbtrockenanzug ist auch eine Form des Nassanzugs. In den Halbtrockenanzug fließt beim Tauchen auch Wasser aber der Anzug hat an den Gelenken und am Hals Manschetten, so dass der Wasserdurchfluss nicht so groß ist und das Wasser im Anzug Zeit hat sich zu erwärmen. Nass wirst du aber mit dem Halbtrockenanzug trotzdem.

Manschette am Ärmel Manschette am Ärmel

Trockentauchanzug

Mit einem Trockentauchanzug wirst du tatsächlich beim Tauchen nicht nass bzw. fast nicht. Dein Kopf und die Hände werden nass, je nach Anzug gibt es aber auch Handschuhe dazu so dass deine Hände auch trocken bleiben. Da Tauchen mit einem solchen Anzug sehr speziell ist kannst du dir nicht einfach einen kaufen und loslegen du musst vorher einen Kurs besuchen. 

Abhängig davon wo du tauchst würde ich dir empfehlen dir deinen Neoprenanzug noch vor einem BCD oder einem Regler zu holen. Speziell in Deutschland braucht es dicke Tauchanzüge oder sogar Trockis. Diese warmen Anzüge sind meistens recht teuer und deshalb kann man sich selten welche leihen. Trockis müssen, bzw. sollten sogar extra auf dich angepasst werden. 

In wärmeren Regionen kannst du natürlich auch mal mit einem Shorty oder nur mit Badehose und T-Shirt ins Wasser springen da ist der Anzug nicht so wichtig, aber für kältere Regionen ist der Anzug wie gesagt kritisch.

Für kalte Gewässer brauchst du neben dem Anzug meistens auch noch Opens external link in current windowHandschuhe und eine Opens external link in current windowKopfhaube. Alternativ zu einem Trocken- oder Halbtrockenanzug kannst du auch mit einem 7mm Nassanzug und einer darüber gezogenen Opens external link in current windowEisweste tauchen gehen. 

Darauf solltest du beim Kauf deines Tauchanzuges achten:

Ach wenn dieser Artikel vollgestopft ist mit Affiliate Links würde ich dir doch empfehlen zu deiner nächsten Tauchbasis zu fahren und dort die Anzüge anzuprobieren. Hier sind ein paar kleine Dinge auf die du dabei achten solltest: 

  • Der Anzug darf nicht drücken und keine Falten werfen
  • Der Anzug darf deine Bewegungsfreiheit nicht übermäßig einschränken. Um das zu testen hebe die Arme über den Kopf und forme das groß OK Zeichen. Wenn das schwer oder gar nicht geht ist der Anzug wahrscheinlich zu eng.
  • Der Anzug darf dir nicht die Luft abschnüren. 
  • Der Anzug sollte nicht reiben

5. BCD

Ein BCD ist ein Buoyancy Control Device oder wie wir in Deutschland auch sagen: eine Tarierweste oder ein Jacket.
Hier gibt es verschiedene Arten von Jackets.

Reisejacket

Ein Reisejacket zeichnet sich dadurch aus das es kleiner und leichter ist als ein "normales" Jacket. Oft hat es keine D-Ringe (D-Ringe dienen dazu Sachen am BCD fest zu machen, siehe Bild), keine Taschen und die Blase befindet sich meistens, wie bei einem Wing, nur am Rücken. Leider habe ich mit Reisejackets keine Erfahrung und kann deswegen hier auch keine Produkt-Tipps geben. Falls du gute Erfahrungen mit einem Reisejacket gemacht hast haus mir in die Kommentare. 

D-Ring BCD
D-Ring an meinem BCD mit Halterung für meine Kamera

ADV Jackets

ADV Jackets sind auch wieder die "normalen" Jackets die man am häufigsten sieht. ADV steht für Adjustable Divers Vest (anpassbare Tauchweste). Auch hier gibt es 1000x verschiedene. Mit Bleitaschen oder ohne, mit vielen D-Ringen aus Metal/Plastik oder ohne, mit Taschen oder ohne usw. usw. Am besten gehst du in eine Tauchschule deiner Wahl und lässt dich vor Ort beraten und probierst das Jacket an.

Mein Tipp: Es darf bei der Anprobe nicht zu eng sitzen, du musst immer daran denken das du Luft ins BCD blasen wirst und dann wird das Ding noch deutlich enger. Am besten probierst du bei der Anprobe schon aus wie es sich anfühlt wenn Luft drin ist.

Wings.

Opens external link in current windowEine Sonderform des BCDs sind Wings. Hauptsächlich werden diese im Bereich des technischen Tauchens verwendet aber auch im Sporttauchbereich findet man diese Form des BCD immer öfters.

Der Wing selbst ist nur die Blase die mit Luft gefüllt wird und für den Auftrieb sorgt. Damit man einen Wing tauchen kann benötigt man noch zusätzlich eine Backplate, also eine Platte an die der Wing festgemacht wird.

Wings sind meistens sehr leicht und unter Wasser ist es mit einem Wing leichter eine horizontale Wasserlage zu halten, als mit einem Jacket. Über Wasser hingegen sind Wings allerdings etwas unbequemer das man eben leicht in eine waagrechte Position gedrückt wird.

Mein Tipp: Egal für welche Form du dich entscheidest, wichtig bei einem BCD ist das es gut und bequem sitzt und nicht wackelt.

6. Regler

Ein Regler besteht immer aus 2 Stufen. Die erste Stufe ist das Teil das du an die Flasche schraubst und die zweite Stufe ist die aus der du atmest. Am besten ist es du kaufst das ganze Ding im Set und lässt es auch gleich von deiner Tauchschule zusammen bauen.

Bei dem Regler musst du aufpassen: Du kannst nicht mit jedem Regler in jedes Gewässer! Um z.B. in Deutschland zu tauchen sollte dein Regler kaltwassertauglich sein um Vereisung vorzubeugen.

Abgesehen von der Kaltwassertauglichkeit gibt es IMHO keine speziellen Kriterien auf die du beim Kauf eines Reglers achten musst. Probier einfach aus welches Mundstück dir gefällt. Hier gibt es mehr Infos zum Thema Atemregler kaufen.

Mein Tipp: Kein Regler ist 100% vereisungssicher aber manche sind anfälliger als andere. Lies hierzu Testberichte und lass dich am besten von deiner Tauchschule beraten.

7. Gewichte

Brauchst du nicht! Gewichte kannst du dir überall leihen, ich habe noch keine Basis gesehen die keine Gewichte gehabt hätte. Was evtl. Sinn macht falls dein BCD keine integrierten Bleitaschen hat ist ein Opens external link in current windowBleigurt in einer auffälligen Farbe, so findest du deinen Bleigurt immer schnell wieder auch wenn alle aufeinander liegen.

8. Flasche

Noch etwas das du am Anfang eigentlich nicht brauchst ist eine Flasche, ich kenne keine Tauchbasis die in der man sich keine gefüllten Flaschen leihen kann.

 

Gruß

Felix


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