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Unterwasserfotos verwalten, Speichern und Sichern

Gepostet von: Felix Dziekan | in: Tauch Blog | zuletzt geändert: Mar 28, 2018Tags:

Es ist und bleibt ein leidliches Thema: die Dateiverwaltung und noch schlimmer: Backups. Ich zeige dir hier meinen "Workflow" zum speichern und sichern von Unterwasserfotos, bzw. von Fotos generell. 

Anmerkung: Auch wenn ich in diesem Blogpost dauernd von Unterwasserfotos rede, kannst du die Tipps hier natürlich für alle deine Reisfotos oder welche Fotos auch immer du machst verwenden. 

Speichern und Backups

Die Bearbeitung deiner Fotos beginnt schon bevor du sie mit einem Grafikprogramm öffnest. Und zwar beim abspeicher und sichern deiner Daten. Du wirst sehr schnell merken, dass es deutlich einfacher wird deine Fotos zu bearbeiten, wenn du sie strukturiert abspeicherst. Damit deine Werke nicht verloren gehen, solltest zusätzlich zum Speichern auf deinem Rechner noch Backups anfertigen. Aber alles der Reihe nach.

Bilder speichern

Ich speichere meine Fotos immer nach folgendem Schema ab: 

  • Ordnername
    •  Land
      • Ort 
        • Datum
          • bearbeitet
          • auswahl
        •  Datum
          • bearbeitet
          • auswahl
      • Ort
        • Datum
          • bearbeitet
          • auswahl
    • Ort
      • Datum
        • bearbeitet
        • auswahl
    • Ort
      • Datum
        • bearbeitet
        • auswahl

Dies macht hauptsächlich dann Sinn, wenn du mit einem Grafikprogramm arbeitest, welches keine interne Fotoverwaltung mit sich bringt. Ein Beispiel hierfür ist Gimp. Seit ich Lightroom habe, verwende ich allerdings die Sternebewertung sowie die Kataloge von Lightroom und lasse das Programm den Rest erledigen. Die Bearbeitungsschritte, das Original und was weiß ich noch alles, verwaltet Lightroom nämlich selbst. Wie du Bilder mit Lightroom oder Photoshop verwaltest, sprengt den Rahmen dieses Artikels. Ich gehe hier nur darauf ein wie es mit einem kostenlosen Programm für die Bildbearbeitung funktionieren kann. 

Die Struktur - kurz erklärt

Ordnername steht einfach für mein übergeordneter Ordner in dem sich alle meine Unterwasserfotos befinden. Bei mir liegt dieser auf dem Laufwerk D:\ und heißt Tauchen.

Manchmal, namlich dann wenn ich mal wieder besonders faul bin, lasse ich den Ordner Land weg. Wenn ich sowieso nur an einem Ort in einem bestimmten Land war und dieser auch noch eindeutig zuordenbar ist. wie z.B. die Similand Islands, geht das. Da ich aber meistens ohnehin an mehreren Orten bin ist der Länderordner eigentlich immer vorhanden.

Ob du den Ordner Datum wirklich brauchst sei mal dahin gestellt. Ich verwende Ihn ganz gerne und schreibe wenigstens dass Jahr rein. In dem Datumsordner liegen dann alle Bilder, die JPGs und die Kamera-RAWs. Bilder die mir gefallen, schiebe ich den Ordner Auswahl. So finde ich sie später schneller wieder.

Last but not least kommt alles was ich bearbeitet habe in den bearbeitet-Ordner. 

Backups

Deine Daten sind allerlei Bedrohungen ausgesetzt. Wie du das Risiko eines Datenverlustes minimieren kannst zeige ich dir hier. 

Bedrohung:

Die gängigsten Probleme die zu einem Datenverlust führen können sind folgende: 

  • Hardware Fehlfunktion (Lösung: Steckdosenleiste mit Überspannungsschutz)
  • Malware
  • Bedienerfehler

Hardware Tot

Festplatten sterben früher oder später. Mit etwas Glück kündigt sich der nahende Tot deiner Festplatte durch komische Geräusche an, wenn du Pech hast schlägt der Blitz irgendwo ein und eine Überspannung grillt deinen Rechner. Ich war lange im Kundensupport tätig und habe beides oft genug gesehen. 

Gegen einen Spannungsstoß, kannst du dich z.B. mit Steckerleiste mit integriertem Überspannungsschutz schützen. Gegen den Ausfall der Mechanik ist allerdings kein Kraut gewachsen, da hilft nur die Platte irgendwann auszutauschen. 

Maleware

Die zweite Bedrohung ist sogenannte Malware. Das sind kleine Programme die Schaden auf dem Computer anrichten. Im Moment machen sogenannte Cryptotrojaner gut von sich reden. Dagegen hilft "Gesunder Menschenverstand", eine Firewall und Virenscanner.

Bedienerfehler

Am häufigsten Schuld am Datenverlust sind allerdings Fehler in der Bedienung. Aus versehen die falsche Datei gelöscht oder Mist gebaut bei der Bearbeitung, das Problem kennt vermutlich jeder. Dagegen hilft leider gar nichts, nur ein gutes Backup deiner Bilder. 

Nachdem die Fotos jetzt auf deiner Platte sind, solltest du dir Gedanken um Backups machen. Ein Backup besteht grundsätzlich aus 2 Teilen. Ersten: deinem Backup-Speicher und zweitens: deiner Backup-Strategie.

Fotos extern speichern

Um Backups deiner Fotos zu machen, gibt es die verschiedensten Speicher-Lösungen. Das fängt an bei einer einfachen externen Festplatte, geht dann über ein NAS (Network Attached Storage) bis hin zur Speicherung in der Cloud. 

Externe Festplatte

Eine externe Festplatte ist vermutlich die günstigste und auch praktikabelste Lösung für die meisten. Diese Festplatten kosten heute nicht mehr die Welt, sind robust, schnell und überall zu haben. Eine 1 Terabyte Festplatte gibt es bei Amazon z.B. schon für ca. 60€. 

Tipp: Achte beim Kauf deiner externen Festplatte drauf, dass diese über einen USB 3.0 Anschluss verfügt. Das ist der blaue Anschluss. Wenn du sie dann verwendest, benutze auch den blauen USB-Stecker an deinem PC/Notebook. Damit geht die Datenübertragung deutlich schneller als mit ältere USB-Versionen.

NAS

Ein NAS ist kurz gesagt, eine Festplatte mit einem Netzwerkanschluss (sehr kurz gesagt). Je nach Ausstattung, beginnt ein NAS bereits ab ca. 150€. Der Vorteil bei einem NAS ist, dass du von allen deinen Geräten die im Netzwerk hängen auf deine Daten zugreifen kannst. 

Ein einfaches NAS besteht aus einer Festplatte in einem Gehäuse. Hier ist die Grenze nach oben natürlich offen. Es gibt auch Geräte die mehrere Festplatten haben und so entweder mehr Speicher bereit stellen oder die Daten, zur Sicherheit, gleichzeitig auf mehrere Festplatten speichern. Das nennt man dann ein RAID. 

NAS-Systeme die mehrer Festplatten aufnehmen können sind allerdings schon sehr teuer und vermutlich für eine einfache Datensicherung zu viel des guten. Falls du mit deinen Fotos Geld verdienst, ist ein NAS evtl. schon sinnvoll. 

Cloud Speicher

Die letzt Alternative die ich dir aufzeigen möchte, ist das speichern in der Cloud. Dies bedeutet, dass du irgendwo Speicher bei einem großen Anbieter wie DropBox oder Amazon anmietest und deine Daten dort hin schiebst.

Der erste Vorteil bei dieser Methode ist, du kannst Daten von überall auf der Welt speichern. Der zweite Vorteil: Deine Bilder sind nicht am selben Ort gespeichert wie die Originale. Vorteil Nr. 3 wäre: deine Freunde/Kunden können sich Ihre Bilder direkt runterladen und du musst keine CDs oder ähnliches verschicken. 

Leider gibt es bei dieser Methode auch Nachteile, der Hauptnachteil werden vermutlich die Kosten sein. Cloudspeicher gibt es nur sehr begrenzt umsonst. Wenn du intensiv Fotografierst, stößt du wahrscheinlich schnell an die Grenzen. Ein weiterer Nachteil ist, du brauchst eine einigermaßen schnelle Internetverbindung. 

RAID

Als letztes möchte ich dich noch auf eine Funktion im Windows hinweisen. Du kannst mit Windows 10 (ob es vorher schon geht, weiß ich nicht) ein sogenanntes Software-Raid einrichten. Dazu benötigist du mindestens 2 Festplatten in deinem PC. In der Datenträgerverwaltung, kannst du dann einstellen, dass die beiden Festplatten als RAID 1 verwendet werden sollen. Dies bedeutet, dass Windows deine Daten immer gleichzeitig auf beide Festplatten schreibt. Sollte eine Festplatte ausfallen, sind deine Daten immer noch auf der andere Festplatte vorhanden und können wieder hergestellt werden. 

Der Nachteil ist, dass sich dadurch der Speicherplatz halbiert. Hast du also 2x 1 TB-Festplatten verbaut, steht dir nur 1 TB für die Speicherung deiner Daten zur Verfügung. 

Backup Strategien

Nachdem du jetzt weißt WO du deine Unterwasserfotos sichern bzw. speichern kannst, stellt sich die Frage nach dem wie. 

Volles Backup

Die einfachste aber auch langwierigste Methode ist es einfach jedes mal ein volles Backup zu machen. Dazu kopierst du einfach jedes mal den Ordner mit deinen Fotos auf die externe Festplatte. Wenn du deine externe Festplatte danach noch vom PC trennst, hast schon viel gewonnen. Ein großer Nachteil bei dieser Sache ist allerdings die Zeit. Bei mir dauert das kopieren aller Daten zwischen 15 und 20 Stunden. 

Inkrementelles Backup

Eine andere Option ist ein sogenanntes inkrementelles Backup. Dazu machst du zuerst ein volles Backup machen, und anschließend sicherst du nur noch die Daten weg, die sich geändert habe. Der Vorteil bei dieser Methode ist, es geht deutlich schneller. Der Nachteil: Von Hand ist das kaum zu machen, dazu brauchst du Software.

Hands on

So Schluss mit dem Gelaber. Ich werde dir jetzt zeigen wie du diese Backups einrichtest. Ich werde hier nur ein Beispiel für Windows zeigen. Ich selbst verwende zwar hauptsächlich Linux aber wenn du Linux auf deinem Desktop verwendest solltest du ohnehin wissen wie du Backups erstellst. Einen Mac habe ich nicht. Falls du zufällig weißt wie man am besten Backups mit dem Mac macht und diesen Artikel hier ergänzen möchtest, bist du herzlich eingeladen mir zu schreiben. 

Windows 

Am einfachsten ist es wenn du das Backuptool verwendest welches bei Windows 10 kommt bereits integriert ist. Du findest es unter "Systemsteuerung -> System und Sicherheit -> Sichern und Wiederherstellen". Dort kannst du auswählen was, wohin und wann gesichert werden soll. Die Einstellungen sind eigentlich sehr selbsterklärend deshalb gehe ich hier nicht weiter darauf ein sondern poste nur ein paar Screenshots.

Ich empfehle dir hier eine externe Festplatte anzuschließen und einfach den ganzen Ordner mit all deinen Bildern auszuwählen. Wenn du ganz auf Nummer Sicher gehen willst verwendest du zwei verschiedene externe Festplatten und wechselst diese jedes mal ab. 

Falls dir ein lokales Backup nicht ausreicht oder du auch von Unterwegs aus deine Daten sichern möchtest empfiehlt es sich evtl. einen Blick auf Amazon S3 oder Microsoft OneDrive zu werfen. Wie man diese Backups einrichtet würde jetzt aber den Umfang dieses Buches sprengen.

Wie immer bin ich natürlich für Vorschläge, Anregungen und Kritik dankbar haus mir einfach in die Kommentare.

Gruß

Felix

 

 

 


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