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Unterwasserfotos nachbearbeiten

Gepostet von: Felix Dziekan | in: Tauch Blog | zuletzt geändert: Mar 28, 2018Tags:

Fotos die unter Wasser aufgenommen wurden, benötigen oft noch Nachbearbeitung. In diesem Artikel stelle ich dir ein paar Programme und Techniken vor die du verwenden kannst um deine Unterwasserfotos nachzubearbeiten. Ich werde dir zeigen, wie du mit ein paar simplen Tricks knackige Farben raus holst oder z.B. einen Blaustich entfernst. 

Leider ist es nicht möglich zu sagen mach dies, danach das, anschließend jenes und du hast dein perfektes Unterwasserfoto. Jedes Unterwasserfoto wirst du anders bearbeiten müssen um das beste Ergebnis zu bekommen. Ich kann dir also keine Schritt für Schritt Anleitung geben. Was ich aber tun kann ist, dir verschiedene Techniken aufzuzeigen die du anwenden kannst um das Maximum aus deinen Bildern raus zu holen.

In meinem E-Book findest du auch noch die 3 Bilder, die ich hier zu Demozwecken verwende als RAW Datei zum Download. Außerdem gibt es dort die hier beschriebenen Techniken nochmal als Video-Tutorials. Das E-Book kannst du hier kaufen. 

Eigentlich wollte ich hier auch noch ein paar Worte zum Speichern und Verwalten deiner Fotos schreiben. Ich habe allerdings gemerkt, dass dieses Thema einfach zu umfangreich ist. Da ich keinen Blogpost mit 3000 Wörtern schreiben möchte (das ist zwar gut für google aber wer liest das schon) habe ich einen extra Blogpost zu dem Thema: Fotos verwalten, Speichern und Sichern geschrieben. 

Grafikprogramme zum bearbeiten deiner Unterwasserfotos

First Things first: Das richtig Grafikprogramm für die Nachbearbeitung. Um ein solches Programm kommst du leider nicht herum sobald du deinen Fotos den letzten Schliff verleihen möchtest . Der Platzhirsch unter den Bildbearbeitungsprogrammen ist natürlich Adobe Photoshop, dicht gefolgt von Adobe Lightroom. Falls du dich erstmal herantasten und kein Geld ausgeben möchtest, kann ich dir noch die kostenlosen alternativen Gimp oder Paint.net empfehlen. Als Zwischending, zwischen umsonst und teuer, gibt es noch Affinity Photo. Im folgenden gehe ich jetzt noch etwas detaillierter auf die einzelnen Programme ein. 

[DOWNLOAD UND AFFILIATE LINKS EINBAUE N]

Gimp

Gimp steht für GNU Image Manipulation Program und ist ein sehr mächtiges Bildbearbeitungsprogramm mit ein paar kleinen Schwächen. Zuerst die positiven Seiten von Gimp: Gimp ist kostenlos und ohne Einschränkungen für Windows, Mac und Linux verfügbar. Hinzu kommt, dass Gimp dir beinahe alle Funktionen, die du zum Bearbeiten deiner Unterwasserfotos brauchst, bietet.

Jetzt die schlechte Nachricht: Gimp ist nicht ganz einfach zu erlernen und was, aus meiner Sicht, am schwersten wiegt: Gimp kann keine Bilder die im RAW Format vorliegen. Mir fehlt außerdem eine interne Verwaltungsmöglichkeit für Bilder wie sie z.B. Adobe Lightroom bietet. In meinem Artikel über das Verwalten und Speichern von Fotos findest du aber eine Möglichkeit wie es auch ohne geht. 

Adobe Photoshop und Lightroom

Photoshop und Lightroom sind zwei unterschiedliche Programme mit unterschiedlichem Nutzen. Photoshop dient hauptsächlich der Bildbearbeitung während Lightroom eher für die RAW-Entwicklung und Verwaltung der Bilder zuständig ist. Da beide Programme aus dem Haus Adobe kommen funktionieren sie perfekt zusammen. Du kannst sie entweder als Bundle oder auch einzeln kaufen bzw. mieten. Der Nachteil liegt im Preis, der mit 129,90 pro Jahr nicht ganz günstig ist. Wenn du nur ab und zu ein paar Fotos bearbeitest lohnt es sich wohl eher nicht. 

Mein Tipp: Es muss nicht unbedingt die neueste Version sein, die meisten Funktionen die neu hinzukommen brauchst du sowieso nur als Profi. Eine ältere Version zu kaufen kann gut Geld sparen. 

Im Netz wirst du gefühlt 100.000 Anleitungen zu Photoshop und Lightroom finden, deshalb möchte ich hier nicht allzu sehr darauf eingehen. Die Vorteile bei den Adobe Produkten liegen relativ klar auf der Hand, denke ich:

  • interne Fotoverwaltung
  • Profilkorrekturen für deine Objektive
  • riesen Support und Community
  • viele Tutorials auf youtube und zum kaufen.
  • und vieles mehr.

Affinity Photo

Eine etwas günstigere Alternative zu Photoshop könnte an dieser Stelle Affinity Photo von der Firma Serif sein. Es ist deutlich billiger als Photoshop und kann wohl auch, von Haus aus, einige Kamera-RAW Formate bearbeiten. Verfügbar ist das Programm für MAC und Windows. Gegenwärtig kostet es ca. 40 Euro auf Amazon. Es wurden auch bereits einige Bücher darüber geschrieben, auf Youtube sind jedoch deutlich weniger Tutorials zu finden als zu Photoshop.

Paint.net

Ich habe es ehrlich gesagt nie selbst verwendet sondern immer nur darüber gelesen bzw. Videos dazu gesehen. Die Benutzeroberfläche scheint mir etwas aufgeräumter zu sein als bei Gimp. Die wichtigsten Funktionen die du zum Bearbeiten deiner Unterwasserfotos brauchst sind wohl auch alle vorhanden zu sein. Aber wie bereits gesagt hatte ich nie das Bedürfnis es zu verwenden und kann deshalb auch keine Aussagen zur Funktion oder der Benutzung treffen.

Grundlagen der Bildbearbeitung

Bevor ich mit den praktischen Schritten loslegen kann möchte ich noch auf ein paar allgemeine Grundlagen eingehen die du kennen solltest. 

Das Bildformat

Alle Bilder die ich hier bearbeite sind JPGs. Ich lasse an dieser Stelle bewusst die Bildentwicklung aus den RAW Dateien weg, damit möglichst viele Leute dieses Tutorial nachvollziehen können. JPG und Gimp sind dabei der kleinste gemeinsame Nenner. Da beides kostenlos zur Verfügung steht kann damit jeder arbeiten. 

Während du dein Foto bearbeitest solltest du das von GIMP vorgeschlagene XCF-Format zum speichern verwenden. XCF ist das hauseigene Dateiformat von GIMP und nur mit diesem kannst du deine Ebenen, Kanäle usw. sichern. Gimp schlägt dir dieses Format beim ersten abspeichern einer Datei aber von selbst vor. 

Mein Tipp: Gewöhne dir an, bei der Arbeit mit Bildern immer wieder zwischenzuspeichern. Mit STRG+S geht dies sehr easy und es spart dir viel Frust wenn sich dein Grafikprogramm mal mittendrin aufhängt.

Export

Leider taugt das XCF-Format nicht für die Darstellung im Web. Es ist zu groß und nicht jedes Programm bzw. Browser kann eine XCF-Datei anzeigen. Wenn du also mit der Bildbearbeitung fertig bist und du dein Bild z.B. bei Facebook und Co. einstellen möchtest, musst du es noch in ein fürs Web taugliches Format exportieren, JPG oder PNG sind solche Formate. Dazu klickst du bei Gimp auf: "Datei -> Exportieren als ..." oder du nutzt das Tastenkürzel: "Umschalt + STRG + E". Gimp wählt das richtige Format anhand der Dateiendung aus. Du musst dein Bild also z.B. "meintollerbildname.jpg" nennen um es als JPG Bild zu speichern. Alternativ dazu kannst du über das Auswahlmenü auch den Dateityp, den du haben möchtest, auch von Hand angeben.

Ebenen

Last but not least möchte ich noch kurz erläutern was Ebenen sind und wie du damit umgehst. Ich werde im Verlauf dieser Anleitungen immer wieder auf Ebenen zu sprechen kommen und da wäre es gut wenn du weißt wie du damit umgehst. Falls du schon mit Ebenen gearbeitet hast, kannst du auch direkt zum nächsten Absatz springen.

Bildebenen dienen dazu, einzelne Bildelemente voneinander zu trennen damit diese einzeln bearbeitet und miteinander kombiniert werden können. Möchtest du z.B. einen Fisch aufhellen das restliche Bild aber abdunkeln empfiehlt es sich den Fisch freizustellen und auf eine neue Ebene zu kopieren. Anschließend kannst du jeden Teil separat bearbeiten. 

Den Ebenendialog findest du bei Gimp unter "Fenster -> Andockbare Dialoge -> Ebenen" oder über die Tastenkombination "STRG + L".

[BILD EBENENDIALOG]

Wichtig zu wissen ist dass sich Änderungen immer nur auf die gerade aktive Ebene auswirken. Versuchst du also z.B. etwas in deinem Bild zu malen aber es tut sich nichts kann es sein, dass du gerade die falsche Ebene aktiviert hast.

Die Ebene die gerade aktiv ist, ist im Ebenendialog blau hinterlegt. Im Bild selbst hat die gerade aktive Ebene einen gelben gestrichelten Rahmen. 

[BILD VON RAHMEN UM EBENE]

Aussortieren

Bevor du beginnst deine Unterwasserfotos zu bearbeiten ist es sinnvoll sie zuerst auszusortieren. Es macht keinen Sinn jedes Foto nachzubearbeiten. Ich würde schätzen, dass bei mir 80% - 90% der Fotos Ausschuss sind.

Für Unterwasserfotos gelten die gleichen Kriterien wie für alle anderen Fotos. Damit es ein Bild in die Bearbeitung schafft, muss es bei mir mindestens folgende Punkte erfüllen:

  • Der Bildaufbau muss passen oder sich durch beschneiden des Fotos passend machen lassen.
  • Bei der Belichtung achte ich darauf, dass das Bild in den Bereichen die ich später verwenden will nicht zu dunkel oder zu hell ist.
  • Speziell die Farben eines Unterwasserbildes sind ausschlaggebend. Deshalb sortiere ich Bilder die z.B. einen zu starken Blaustich haben aus.
  • Ein Bild bei dem der Focus nicht an der richtigen Stelle sitzt, ist es meistens auch nicht wert bearbeitet zu werden.
  • Auch wichtig ist, dass nicht zu viele Störfaktoren wie Schwebeteilchen oder andere Taucher im Bild sind. Diese müssten später mühsam von Hand entfernt werden.
  • Last but not least: Das Motiv muss natürlich auch noch stimmen.

Je nachdem welches Programm du verwendest gibt es hier unterschiedliche Herangehensweisen. Da Gimp keine interne Fotoverwaltung mit sich bringt, musst du die Bilder eben auf die gute altmodische Art aussortieren. Dies machst du, indem du sie in entsprechende Ordner auf deiner Platte verschiebst. 

Ich schaue mir die Bilder an, bewerte die Bilder nach den oben genannten Kriterien und verschiebe sie dann in den Ordner "Auswahl". Meine ganze Ordnerstruktur kannst kannst du im Post übers speicher und sichern nachlesen.

Unterwasserbilder bearbeiten

Nach dieser langen Vorrede geht es jetzt aber endlich ans Eingemachte und zwar zum Praxisteil der Nachbearbeitung. Ich werde alle Schritte anhand von Gimp erklären. Einfach deshalb weil Gimp kostenlos ist und damit auch für jeden verfügbar. Eventuell werde ich später auch ein Lightroom oder Photoshop Tutorial machen aber das ist noch nicht sicher.

Hinweis: Je nachdem wie diese Serie zum Thema Unterwasserfotografie ankommt, werde ich die selben Vorgehensweisen noch mit den anderen Programmen erklären oder eben nicht. Also lass mir entweder hier oder auf Facebook einen Kommentar wenn du mehr haben möchtest.

Dein Bild zuschneiden

Der erste Arbeitsschritt bei der Bildbearbeitung, nach dem sortieren, ist immer der Zuschnitt eines Bildes. Dabei wende ich meistens die 2/3-Regel an und achte darauf, dass die Punkte auf die ich die Aufmerksamkeit richten möchte auf den Schnittpunkten bzw. den Linien liegen. Interessante Punkte bei einem Motiv könnten z.B. die Augen eines Fisches sein, ein schönes Gewächs oder etwas ähnliches. 

Die 2/3 Regel ist aber nur eine Empfehlung die du anwenden kannst oder auch nicht. Du kannst dein Motiv auch einfach nur mittig platzieren oder ein andere Kompositionsregel (goldener Schnitt, goldene Spirale, Dialogmethode, goldenes Rechteck) anwenden. Erlaubt ist hier was immer dir gefällt. Durch das anwenden ein dieser Gestaltungsregeln bringst du mehr Dynamik in dein Bild und kannst es auf diese Art interessanter gestallten. 

Ein weiterer Grund warum der Zuschnitt immer der erste Arbeitsschritt sein sollte sind automatische Bildbearbeitungsprozesse wie z.B. der automatische Weißabgleich. Sein Ergebnis hängt nämlich davon ab wie viele und welche Farben im Bild sind, doch dazu später mehr. 

Mein Tipp: Besonders imposant sind Landschaftsfotos die noch einen hohen Blauanteil aufweisen. Achte darauf dass du als nicht zu viel vom Hintergrund wegschneidest.

BILDER VON FISCH UND FELSEN

So geht es mit GIMP:

Das Beschneiden des Bildes ist mit Gimp besonders einfach. Dazu klickst du einfach auf das Symbol "Rechteckige Auswahl" und öffnest die Werkzeugeinstellungen. Anschließend klickst du in das Bild, hältst die linke Maustaste gedrückt und ziehst damit einen rechteckigen Kasten auf. 

Zwei Optionen sind beim Auswahlwerkzeug besonders interessant. Zum einen die Option "Hervorheben" und zum anderen die Hilfslinien. Wenn du den Haken bei "Hervorheben" setzt, wird der nicht ausgewählte Bereich abgedunkelt. Dies ist sehr hilfreich und du kannst dir einen besseren Eindruck von dem Bild nach dem Zuschnitt machen. 

Die zweite aber, meiner Meinung nach, wesentlich wichtigere Funktion sind die Hilfslinien. Damit werden dir beim auswählen des auszuschneidenden Bereiches Linien eingeblendet die der gewählten der Kompositionsregeln entsprechen. So kannst du markante Punkte präzise und zielgenau platzieren. 

Um den ausgewählten Bereich dann endgültig auszuschneiden musst du nur noch die "Enter"-Taste drücken. Die Hilfslinien verschwinden dann und aus dem durchgezogenen Rand um die Auswahl herum wir dein gestrichelter Rand. Damit ist der gewünschte Bereich ausgeschnitten. 

Als nächsten Schritt kannst du Ihn mit "Strg+C und Strg+V" kopieren und in ein neues Bild einfügen.

Hinweis: Es kann vorkommen, dass die Werkzeugeinstellungen sich nicht unter de Werkzeugkasten öffnen bzw. einfach nicht zu sehen sind. In diesem Fall kannst du sie über das Menü "Fenster -> Andockbare Dialoge -> Werkzeugeinstellungen" wieder herholen.

[ANLEITUNG MIT BILDERN VON GIMP]

Weißabgleich und Temperatur

Der Weißabgleich dient dazu Farben möglichst echt aussehen zu lassen und die Farbtemperatur des Bildes anzupassen. Die beiden Beispielbilder wurden einmal mit und einmal ohne Blitz gemacht. Das linke Bild ist wärmer und hat einen eher geblichen Farbton, das rechte Bild ist eher kühler und hat einen eher bläulichen Farbton.

[3 BILDER Schreibtisch mit Collegeblock warm, kalt, neutral]

Die Farben der beiden Bildern entsprechen also nicht dem was ein Mensch sehen würde, wenn er die Szene ansieht. Dass die Bilder unterschiedliche Farben haben liegt an der Farbtemperatur des Lichtes, welches benutzt wurde um die Szene auszuleuchten. Warme Farben haben eine niedrigere Temperatur als kalte Farben. Aber keine Panik, ich werde dich jetzt nicht lange mit den physikalischen Grundlagen zu dem Thema langweilen. Am meisten und am schnellsten lernst du bei diesem Thema sowieso durch ausprobieren.

Je besser du deinen Weißabgleich durchführst, desto realistischer sind also auch die Farben deines Bildes. 

Hinweis: Leider gibt es bei der Bildbearbeitung zwei weitere große Faktoren die ich bis jetzt nicht besprochen habe. Damit meine ich den sogenannten Farbraum und deinen Monitor. Je nachdem wie gut dein Monitor den für die Bildbearbeitung verwendeten Farbraum abdecken kann, desto realistischer sehen die Farben aus. Auf einem anderen Monitor kann das aber schon wieder ganz anders sein. In meinem Buch findest du ein extra Kapitel über das Drucken von Bildern. Dort gehe ich näher auf die Thematik ein. 

So geht es mit Gimp:

Gimp bietet mehrer Möglichkeiten einen Weißabgleich durchzuführen. Zum einen automatisch und zum anderen natürlich manuell. Der automatische Weißabgleich liefert sehr oft und speziell am Anfang brauchbare Ergebnisse. Richtig gut werden deine Fotos aber erst wenn du den manuellen Weißabgleich beherrscht.

Um einen automatischen Weißabgleich durchzuführen klickst du im Bild auf "Farben -> Automatisch -> Weißabgleich". 

Der manuelle Weißabgleich ist etwas komplizierter aber dafür auch um einiges mächtiger. Dazu bietet Gimp gleich zwei unterschiedliche Werkzeuge an, die beide in etwa das selbe tun. Zum einen das Werte-Werkzeug und zum anderen das Kurven-Werkzeug. Zu finden sind beide Tools unter "Farben -> Werte" oder unter "Farben->Kurven" im Bildmenü.

[BILDER VOM WERTE UND KURVENWERKZEUG]

Fangen wir zuerst mit dem Werte-Werkzeug an. Es ist in vier Bereiche aufgeteilt. Der erste Bereich sind die "Quellwerte", der zweite Bereich die "Zielwerte", danach kommt der Bereich "Alle Kanäle" und ganz zum Schluss noch ein Button mit dem du dirket in das Kurvenwerkzeug wechseln kannst. 

Ich möchte das hier möglichst knapp halten und gehe deshalb nur auf den Bereich alle Kanäle ein, da dieser für den Weißabgleich die größte Rolle spielt. In diesem Bereich gibt es vier Knöpfe. Auf einem davon steht "Automatisch". Dies ist der automatische Weißabgleich und macht das selbe wie der Menüpunkt unter "Farben -> Automatisch -> Weißabgleich". 

Auf den anderen drei ist jeweils eine Pipette abgebildet. Jede davon ist etwas anders schattiert. Diese dienen dazu einen Weißabgleich mit, entweder einem Graupunkt, einem Weißpunkt oder einem Schwarzpunkt, durchzuführen. Das Prinzip dahinter ist folgendes: Wenn du auf deinem Foto einen Punkt hast von dem weißt dass dieser entweder, Weiß, Schwarz oder Grau sein sollte klickst du mit der entsprechenden Pipette darauf. Das Programm erkennt dann die Abweichung dieses Punktes von der vorgegebenen Farbe. Damit kann dann errechnet werden um welche Werte das ganze Bild korrigiert werden muss. 

Dies funktioniert aber nur wenn der Punkt auch wirklich eine der drei oben genannten Farben hat. Klickst du mit der Pipette z.B. auf einen grünen Punkt bekommst du wirklich seltsame Farben die nichts mit der Realität zu tun haben. 

Hinweis: Leider gibt es bei Gimp im, Gegensatz zu Lightroom, keinen Regler mit dem man die Farbtemperatur des Lichtes, welches zum ausleuchten der Szene verwendet wurde, angeben kann. 

Da der Weißabgleich, im Prinzip, die richtigen Farben wieder herstellt werde ich den Rest der beiden hier vorgestellten Tools in den Abschnitten über Farben und Helligkeit besprechen. 

Farben anpassen

Unterwasserfotografien beeindrucken sehr oft mit einer gewaltigen Farbpracht. Leider kommen unter Wasser geschossene Fotos nie so aus der Kamera sonder man muss die Farben sozusagen erst noch "rauskitzeln". Im Kapitel über Licht und Blitz habe ich ja bereits erklärt warum dem so ist. 

So geht es mit Gimp:

Als erstes möchte ich über den Farbabgleich sprechen. Dieser eignet sich z.B. sehr gut um einen Farbstich aus einem Foto zu entfernen bzw. um einzelne Bereiche bzw. einzelne Farben gezielt zu verändern. Den Farbabgleich findest du im Bildmenü unter "Farben -> Farbabgleich". 

[BILD FARBABGLEICH]

Das Tool ist recht simpel aufgebaut und schnell erklärt. Zuerst wählst du den Bereich aus auf den sich die Änderungen auswirken sollen. Bei "Schatten" werden nur die dunklen Bereiche eines Bildes bearbeitet, bei "Mitten" alle Bereiche und bei "Glanzlichter" nur die helleren Bereiche. Mit den Schiebereglern kannst du dann die Farben anpassen. 

Das nächste Werkzeug zur Farbanpassung ist das "Farbton / Sättigung" Werkzeug. Du findest es im Bildmenü unter "Farben -> Farbton / Sättigung". Auch dieses Werkzeug ist extrem simpel, kann aber eine große Wirkung erzielen. Zuerst wählst du die zu bearbeitende Primärfarbe aus und änderst anschließend mit den Schiebereglern den Farbton, die Helligkeit oder die Sättigung. 

Ein Regler ist hierbei sehr speziell und zwar der Regler "Überlagern". Dieser regelt wie empfindlich die Farbänderungen sind. Je höher der Wert, desto mehr ähnliche Farben werden bearbeitet. 

Zuletzt kommen zwei Werkzeuge die ich bereits vorgestellt habe: Das Kurven- und das Werte-Werkzeug. Beide funktionieren sehr ähnlich, das Kurvenwerkzeug ist allerdings viel filigraner und besser für das Feintuning geeignet. 

Wie der Weißabgleich mit diesen beiden Werkzeugen funktioniert haben wir ja bereits besprochen. Wir haben dazu die Pipetten verwendet und die richtigen Knöpfe gedrückt. Jetzt widmen wir uns aber einem noch mächtigeren Werkzeug: dem Histogramm.

[BILD VOM HISTOGRAM]

Das Histogramm zeigt die Verteilung und Häufung von hellen und dunklen Bildpunkten in deinem Foto an. Mit Gimp geht aber noch mehr als die bloße Anzeige. Du kannst einen bestimmten Farbkanal auswählen und dir die Verteilung der Farben Rot, Grün und Blau in deinem Unterwasserfoto anzeigen lassen. 

Über die kleinen schwarzen Dreiecke unterhalb des Histogrammes ist es dann möglich diese gezielt zu manipulieren. Noch detaillierter geht es mit dem Farbkurven-Werkzeug. Dort wählst du ebenfalls den gewünschten Farbkanal aus und verschiebst danach die Kurve über dem Histogramm per Mauszeiger. Im Gegensatz zum Werte-Werkzeug hast du hier aber die Möglichkeit die Kurve an mehreren Stellen zu bearbeiten. Damit kannst du Schatten und Glanzlichter sehr gezielt verändern.

[BILDER VOM KURVENWERKZEUG MIT MEHREREN KANÄLEN UND KURVEN IN DER LINIE]

Hinweis: Das Kurven-Werkzeug erfordert ist das komplexeste Tool Werkzug welches Gimp zum bearbeiten von Tonwerten bietet. HIer ist etwas mehr Übung gefragt bis du es gut meisterst. 

Auch hier gilt: Durch ausprobieren lernst du am schnellsten was dir gefällt. 

Freistellen

Teile eines Bildes freizustellen gibt dir die Option diese unabhängig vom Rest des Bildes zu bearbeiten. Dies kann beispielsweise dann sehr nützlich sein, wenn du den Kontrast in nur einem bestimmten Teil des Bildes verändern möchtest. Hast du etwa einen coolen Fisch fotografiert aber dieser hebt sich nicht besonders gut vom Hintergrund ab, kann es helfen den Fisch freizustellen, auf eine neue Ebene zu kopieren und nur diesen Teil deines Unterwasserfotos zu bearbeiten. 

Bevor du loslegst noch ein kleiner Hinweis: Objekte in einem Bild freizustellen ist nicht ganz einfach. Um gute Ergebnisse zu erzielen benötigst du viel Geduld und es artet auch sehr oft, abhängig vom Objekt und Hintergrund, in einen Sisyphos-Arbeit aus.

So geht es mit Gimp: Möglichkeit 1, die Auswahlwerkzeuge

Für einfach Objekte mit einem möglichst gleichmäßigen Hintergrund eignet sich die Auswahlwerkzeuge ganz gut. Dazu gehören: das Lasso, die magnetische Schere, die Vordergrundauswahl und das Pfade-Werkzeug. Alle diese Werkzeuge unterscheiden sich zwar in der Handhabung ein wenig voneinander, das grundsätzliche Vorgehen ist allerdings bei allen gleich. 

Zuerst setzt du mit einem der Auswahlwerkzeuge Punkte um die freizustellende Figur herum und markierst so die Umrisse.

[BILD Punkte Auswahlwerkzeug]

Gimp verbindet die Punkte automatisch miteinander. Umso weiter du reinzoomst desto genauer lassen sich die Punkte setzen. Je nachdem welches Auswahlwerkzeug du verwendet hast musst du nach dem Markieren des Objektes entweder nochmal auf den ersten gesetzten Punkt klicken oder die "Enter"-Taste drücken um die Auswahl abzuschließen. Der ausgewählte Bereich sollte nun von einer blinkenden gestrichelten Linie umrandet sein.

[BILD Ausgewählter Bereich Linie gestrichelt]

Damit deine Auswahl nicht so harte Kanten aufweist, kannst du unter "Auswahl -> Ausblenden" deine Auswahl weichzeichnen. Damit erhälst du weichere Übergänge und es ist nicht so leicht zu sehen, dass hier bearbeitet wurde.

Jetzt kommt der eigentlich Trick. Mit "Strg+V" erstellst du aus dem so eben erstellten Auswahlpfad eine neu schwebende Ebene. Mit "Strg+Shift+N" wandelst du die schwebende Ebene anschließend in eine normale Ebene um und kannst von hier aus weiterarbeiten. 

Hinweis: So lange die Auswahl eine schwebende Auswahl ist, kannst du keine Änderungen an anderen Ebenen durchführen. 

So geht es mit Gimp: Möglichkeit 2, Ebenenmasken

Die zweite und etwas filigranere Methode Gegenstände in einem Bild freizustellen sind Ebenenmasken. Im Netz gibt es bereits sehr viel, sehr gute Anleitungen wie du mit Ebenenmasken Dinge freistellst. Aus diesem Grund beschränke ich mich hier auf eine recht simple Vorgehensweise mit der ich das Prinzip erläutern werde. 

[BILD EBENENMASKE 

An dieser Stelle muss ich einen kurzen Break machen und ein klein bisschen Theorie erklären. Mit einer Ebenenmaske legst du Transparenzwerte für deine Ebene fest. Eine Ebenenmaske ist genau so groß wie die dazu gehörige Ebene und kann verschiedene Grauwerte speichern, diese gehen von 0 (weiß) bis 255 (schwarz). Je höher der Wert ist, desto transparenter wird das dazu gehörige Pixel. Füllst du also deine Ebenenmaske mit weißer Farbe wirst du im Bild keine Veränderungen sehen, da alle Pixel voll sichtbar sind. Füllst du die Maske dagegen mit Schwarz wird die gesamte Ebene transparent.

TL;DR Mit schwarzer Farbe in der Ebenenmaske malen macht das Bild transparent, weiße Farbe macht es wieder sichtbar.

Dies ist alles was du zur Ebenenmasken-Theorie wissen musst, den Rest findest du ganz einfach durch probieren heraus.

Nach diesem kleinen theoretischen Exkurs kommen wir jetzt zurück zur Praxis. Zunächst duplizierst du die Ebene die du bearbeiten möchtest (Strg+ Shift +D) und stellst die Transparenz auf ca. 50%. Dies hat mit dem eigentlichen Freistellen nichts zu tun sondern dient lediglich zur Unterstützung. Anschließend wechselst du zurück auf die Originalebene und erzeugst eine Ebenenmaske.

Um eine Ebenenmaske anzulegen öffnest du zunächst das Fenster "Ebenen - Farbverläufe". Anschließend machst du einen Rechtsklick, auf die Ebene die du bearbeiten möchtest und wählst "Ebenenmaske hinzufügen" aus. Es erscheint ein Dialog in dem du auswählen musst wie die Ebenenmaske gefüllt sein soll. An dieser Stelle wählst du Schwarz (volle Transparenz) aus.

 [BILD AUSGEWÄHLTE EBENENMASKE] [BILD EBENE]

Nun schnappst du dir den Pinsel und stellst die Vordergrundfarbe auf weiß. Jetzt kannst du dein Motiv mit weißer Farbe auf der Ebenenmaske ausmalen. Falls du etwas zu weit über die Ränder hinaus malst, kannst du dies jederzeit mit schwarzer Farbe korrigieren. 

Um dein Unterwassermotiv jetzt endgültig freizustellen musst du nur noch einen Rechtsklick auf die Ebene machen und "Ebenenmaske anwenden" anklicken. 

[BILD Freigestelltes Motiv]

Tipp: Stelle die Deckkraft der Ebenenkopie wieder auf 100% und vertausche die so eben bearbeitet Ebene und die Kopierte Ebene in der Reihenfolge. Damit liegt dein Motiv über dem Hintergrund und du kannst es separat bearbeiten.

[BILD Vertauschen von Ebenen]

Das war jetzt wirklich die simpelste Methode ein Objekt mittels Ebenenmasken freizustellen. Bei einem sehr aufwändigen Motiv wird diese Methode immer noch keine sehr befriedigenden Ergebnisse erzeugen oder in sehr viel Arbeit ausarten. Dafür gibt es dann aber andere Techniken wie z.B. das Arbeiten mit Graustufen oder das erzeugen von extremen Kontrasten. In meinem Buch zeige ich dir noch eine Methode wie du etwas komplexere Motive freistellen kannst.

[BUCH EXTRA TEXT]

Kontrast und Helligkeit

Durch das verändern des Kontrastes ändert sich auch die Helligkeit der Farben im Bild. Selbst bei Fotos die auf den ersten Blick eher matschig und langweilig wirken, kannst du damit noch einiges rauskitzeln. Wenn du den Kontrast erhöhst werden helle Farben heller und dunkle Farben werden dunkler. Verringerst du den Kontrast geht es natürlich in die andere Richtung.

Dadurch, dass sich die Helligkeitswerte der Farben ändern werden Strukturen im Bild besser sichtbar und meistens auch die Farben etwas knackiger. Beim ändern von Kontrast und Helligkeit musst du aber behutsam vorgehen. Zu viel Kontrast und dein Bild bekommt sehr schnell einen unnatürlichen, zu intensiven Farblook. Reduzierst du den Kontrast zu sehr, wird dein Bild schnell langweilig, matschig und grau. 

Ein weiterer Punkts beim ändern von Kontrast und Helligkeit, den du beachten solltest, ist dass einzelne Teile deines Bildes ausbrennen bzw. absaufen können. Damit ist gemeint, dass Farbinformationen in hellen Bereichen verloren gehen können und du an der Stelle nur noch pures Weiß hast. Ähnlich ist es bei dunklen Bereichen, wird der Kontrast zu stark erhöht sind sie einfach nur noch schwarz.

Hinweis: Durch gezieltes ändern von Kontrasten an Teilen deines Unterwasserfotos kannst du die Aufmerksamkeit des Betrachters gezielt auf diese lenken

So geht es mit Gimp: 

Das Werkzeug für Helligkeit und Kontrast findest du im Bildmenü unter "Farben -> Helligkeit/Kontrast". Das Tool ist wirklich sehr simpel aufgebaut es hat nämlich nur zwei Regler. Mit dem einen veränderst du den Kontrast und mit dem anderen die Helligkeit. Viel zu erklären gibt es hier also nicht wirklich, probiere einfach ein bisschen damit herum.

[BILD VON HELLIGKEIT/KONTRAST TOOL]

Nachschärfen von Unterwasserfotos

Das Nachschärfen von Bildern ist gleichzeitig einer der wichtigsten und am meisten unterschätzten Bearbeitungsschritte überhaupt. Vermutlich ist es auch der Bearbeitungsschritt der am häufigsten vergessen wird. Es gibt zwei gute Gründe warum du deine Unterwasserfotos nachschärfen solltest. Zum einen kannst du damit Bilder die etwas flaue und verwaschene wirken knackiger und kontrastreicher machen. Zum anderen es eigentlich schon fast Pflicht ein Bild nochmal zu schärfen sobald du es skaliert hast. 

Leider ist das nachträgliche Schärfen auch keine Wunderwaffe. Komplett verwackelte Unterwasserfotos wirst du damit nicht retten können, du kannst nur bereites scharfe Fotos aufwerten. Zu starkes nachschärfen kann dein Foto auch sehr schnell unnatürlich aussehen lassen. Der Grund dafür ist dass beim Schärfen Helligkeits- und Kontrastwerte verändert werden. Zu starke Kontraste wirken einfach sehr schnell kitschig (das kann natürlich auch ein cooles Stilmittel sein) und es besteht die Gefahr, dass dein Bild anfängt zu rauschen. 

[BILDER VON UNSCHARFEN BILD; GESCHÄRFTEM BILD; BILD MIT BILDRAUSCHEN DURCH SCHÄRFEN (BILDRAUSCHEN HERVORHEBEN)

Hinweis: Nachschärfen sollte immer der letzte Bearbeitungsschritt vor dem Speichern und nach dem Skalieren sein. 

So geht es mit Gimp:

Gimp bietet dir zwei Möglichkeiten an dein Bild zu schärfen. Das erste Tool wäre das Schärfenwerkzeug es befindet sich im Bildmenü unter "Filter -> Verbessern -> Schärfen". Weitaus bessere Ergebnisse erzielst du aber mit dem "Unschärfe Maskieren" Tool, welches ich dir auch hier vorstellen werde. Das "Unschärfe maskieren" -Werkzeug findest du unter "Filter -> Verbessern -> Unschärfe maskieren" im Bildmenü. 

[BILD UNSCHÄRFE MASKIEREN WERKZEUG]

Das Werkzeug verfügt über 3 Regler mit denen du recht filigran einstellen kannst was wie geschärft werden soll. Wie immer gibt es auch hier keine "Standardwerte" du musst einfach ein bisschen ausprobieren welche Einstellungen für dein Bild am besten sind. Wichtig ist es den Haken bei "Vorschau" rein zu machen. Damit kannst du in Echtzeit sehen was sich an deinem Bild ändert sobald du die einzelnen Werte veränderst. 

Hier noch eine kurze Erklärung zu den einzelnen Reglern:

  • Der Radius gibt an wie viele Pixel neben den zu schärfenden Kanten ebenfalls geschärft werden sollen. Je größer dein Bild ist, desto größer solltest du auch den Radius wählen.
  • Mit der Menge gibst du an wie stark dein Unterwasserbild nachgeschärft werden soll.
  • Mit dem Schwellwert bestimmst du wie stark sich zwei Pixel in Ihrerer Farbe unterscheiden müssen um als Kante zu gelten. 

Schwebeteilchen und andere Störfaktoren

Kommen wir nun zu einem Bearbeitungsschritt der vermutlich in fast jedem Unterwasserfoto angewendet werden muss. Damit meine ich das entfernen von ungewollten und störenden Bildelementen. Die häufigsten Störfaktoren, bei Bildern die unter Wasser aufgenommen wurden, sind vermutlich die sogenannten Schwebeteilchen. Durch den gezielten bzw. den richtigen Einsatz von Blitzen kannst du das Auftreten von solchen Teilchen zwar minimieren aber ganz weg bekommt man sie in dem seltensten Fällen. Und selbst wenn keine Schwebeteilchen im Bild sind gibt es noch genügend andere Dinge die sich ungewollt ins Bild schleichen und stören. Dies können z.B. andere Taucher sein, Luftblasen, Fische, etc. pp. 

[BILD VON MASSIV VIELEN SCHWEBETEILCHEN]

So geht es mit Gimp:

Gimp bietet zwei gute Möglichkeiten unerwünschte Bildelemente zu entfernen. Zum einen wäre da das "Klonen"-Werkzeug, zum anderen das "Heilen"-Werkzeug. Beide Werkzeuge ähneln sich sehr, trotzdem gibt es einen kleinen aber feinen Unterschied zwischen beiden.

Das "Heilen"-Werkzeug [BILD VON HEILEN] berücksichtigt bei der Anwendung die Beschaffenheit des Zielbereiches. Das bedeutet, dass der Bereich, der kopiert werden soll, nicht einfach an die gewünschte Stelle kopiert wird. Stattdessen wird ein bestimmter Algorithmus angewendet der dafür sorgt, dass die Änderungen sich möglichst gut in die Umgebung einfügen. Dadurch eignet sich das Heilenwerkzeug sehr gut zum retuschieren von kleinen Fehlerstellen im Bild. Bei größeren Flächen würde ich aber, nach Möglichkeit, eher "Klonen" verwenden.

Das "Klonen"-Tool [BILD VON KLONEN] hingegen, erstellt einfach eine Kopie des Quellbereiches in dem Zielbereich und überschreibt alles was darunter liegt. 

[BILDER VON GEKLONTEM VS GEHEILTEM BEREICH])

Beide Werkzeuge verfügen über fast die gleichen Optionen und sind auch in der Anwendung gleich. Zuerst wählst du einen Pinsel aus und anschließend, mit gedrückter STRG-Taste, den Bereich der kopiert werden soll. Danach malst du einfach über den Störfaktor im Bild drüber und fertig.

Beim verwenden von "Klonen" musst du, bei der Auswahl deines Pinsels, allerdings etwas acht geben. Pinsel mit harten Kanten erzeugen nämlich auch harte Kanten im Bild. Man kann dann sehr gut sehen dass an dieser Stelle retuschiert wurde. 

[BILD VON HARTEN RETUSCHEKANTEN] 

 

 

 

 

 

 

 

Wasserzeichen

Wasserzeichen in Bilder sind meiner Meinung nach nicht notwendig bzw. einfach eine Unsitte. Sie verschandeln nur das Bild und helfen auch nicht wirklich gegen Bilddiebstahl. Mit der Technik die du im Abschnitt über "Schwebeteilchen und andere Störfaktoren" gelernt hast ist es natürlich auch möglich ein Wasserzeichen relativ einfach zu entfernen. 

Möchtest du trotzdem ein Wasserzeichen einfügen, schau dir einfach den nächsten Abschnitt über Logo und Signatur an. Die Technik ist im Prinzip die gleiche, beim Wasserzeichen würde ich evtl. noch die Deckkraft der Ebene etwas weiter runter setzten als bei einem Logo.

Logo / Signatur einfügen.

Ein Logo bzw. eine Signatur einzufügen ist, meiner Meinung nach, eigentlich meistens eine gute Sache. Wichtig beim einfügen einer Bildsignatur ist eigentlich nur dass sie möglichst dezent eingebaut wird und nicht die ganze Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich zieht. Auf der anderen Seite darf die Signatur nicht zu dezent sein, sonst wird sie leicht übersehen (und ein bisschen Ruhm wollen wir doch alle oder?)

Wo du dein Logo bzw. deine Signatur in deinem Bild platzierst ist eigentlich egal. Ich persönlich würde sie aber immer an der selben Stelle einbauen, das hat dann auch noch einen gewissen Wiedererkennungswert. Damit die Signatur immer an der selben Stelle im Bild eingebunden werden kann solltest du deine Signatur am besten so bauen, dass sie sowohl in Weiß als auch in Schwarz gut aussieht.

Hintergrund hierfür ist, dass du nicht wissen kannst ob die Stelle an der die Signatur im Bild sein soll auch wirklich dafür geeignet ist. Fotografierst du z.B. ein Schiffswrack und der Teil des Bildes, in dem du normalerweise deine Signatur einbindest, hat viele dunkle Stellen ist eine schwarze Bildsignatur eher ungeeignet, eine weiße käme aber an der Stelle gut zur Geltung.

So geht es mit Gimp:

Falls du kein Logo hast welches du als Signatur verwenden kannst, ist es auch sehr einfach dir selbst eine Signatur für deine Bilder zu erstellen. Ich beschreibe hier wie du eine einfach Textsignatur erstellen kannst. Du kannst diese natürlich noch mit Bildern oder eventuell einem schönen Pinsel verzieren. Denke dabei aber immer daran, dass die Signatur nicht zu auffällig wird. 

Dazu erstellst du einfach ein neues Bild mit den Abmessungen 300 auf 100 px. Die Größe ist natürlich nur ein Beispiel, hat sich aber für mich bewährt. 

Im nächsten Schritt, öffnest du das Schreibenwerkzeug [BILD VOM SCHREIBNEWERKZEUG], wählst eine schöne Schriftart, schwarze oder dunkle Farbe aus und schreibst, auf einer neuen Bildebene, deinen Namen in das Bild.

Hinweis: Die von Gimp mitgelieferten Schriftarten sind nicht gerade die schönsten. Du kannst aber jederzeit neue Schriftarten zu Gimp hinzufügen. Im Netz findest du genügend Anleitungen wie das geht. Hier ist ein Beispiel.[LINK ZUM HINZUFÜGEN VON SCHRIFTARTEN]

Falls du möchtest, kannst du jetzt noch ein kleines Bild oder etwas ähnliches einfügen. Statt eines Bildes, würde ich aber, wie schon gesagt, eher einen Pinsel nehme und ein Symbol wie zB. einen Totenschädel, Flügel, Sterne, Herzchen verwenden. Achte beim verwenden von Verzierungen darauf, dass diese die selbe Farbe haben wie der Text. Das macht es später einfacher mit den Farben zu hantieren.

[BILD VON SELBST GEBAUTER SIGNATUR UND EBENEN]

Hinweis: Auch bei den Pinseln ist die Standardauswahl bei Gimp sehr begrenzt. Es gibt aber auch hier die Möglichkeit nachzurüsten und eigene Pinsel bzw. Pinselsets aus dem Internet zu verwenden. Eine gute Quelle hierfür ist deviantart.com oder du googlest einfach mal nach "Gimp Brushes"

Dein Bild sollte jetzt aus zwei bis drei Ebenen bestehen. Eine Hintergrundebene, eine mit dem Text und evtl. eine mit Verzierungen. Jetzt kannst du die Ebenen mit dem Text und den Verzierungen zusammenfügen und die Hintergrundebene entweder löschen oder transparent machen. Damit du die Farben nicht auf jeder Ebene einzeln bearbeiten musst, solltest du jetzt die Textebene und die Ebene mit den Verzierungen zusammenfügen. Dazu klickst du im Ebenendialog mit der rechten Maustaste auf die oberste Ebene und wählst "Nach unten vereinen aus".

[BILD VON EBENEN FENSTER]

Abschließen speicherst du das Bild mit transparentem Hintergrund als XCF-Datei ab und fertig ist deine Signaturvorlage. Möchtest du deine Signatur evtl. noch anderweitig verwenden wie z.B. auf deiner Webseite (falls vorhanden) musst du sie in einem anderen Format speichern. Dazu klickst du auf "Datei -> Exportieren" und wählst die Dateierweiterung PNG aus. Deine Signatur könnte also z.B. "signatur.png" heißen. 

Um deine Signatur nun in einem deiner Bilder zu verwenden, klickst du in deinem Bild einfach auf "Datei -> Als Ebene öffnen" und wählst deine Signaturdatei aus. Jetzt kannst du sie platzieren wo du möchtest. Für den Fall, dass die Signatur, wie bereits besprochen, zu dunkel oder zu hell ist kannst du die Farben einfach über "Farben -> Invertieren" entsprechend anpassen.

Gimp bietet auch noch die Möglichkeit Bilder als Pinsel abzuspeichern. Damit ist es noch einfacher die Signatur einzufügen da du nur den entsprechenden Pinsel wählen und auf die Stelle klicken musst an der die Signatur erscheinen soll. Eine Anleitung wie das geht findest du in meinem E-Book. 

So das wars an dieser Stelle erstmal von mir zum Thema Nachbearbeitung. In meinem E-Book findest du noch ein paar mehr Informationen zu den Themen: Skalieren von Bildern, Unterwasserbilder fürs Internet aufbereiten und verbreiten sowie ein komplettes Tutorial in dem ich die meisten der hier vorgestellten Bearbeitungsschritte anhand eines Unterwasserfotos durchführe. Das entsprechende Foto gibt es natürlich dann auch zum Download.

Falls du noch irgendwelche Anmerkungen zum Thema Unterwasserfotos nachbearbeiten hast haus mir doch einfach in die Kommentare.

Gruß Felix


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