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Reisebericht Irland

Gepostet von: Felix Dziekan | in: Reiseblog | zuletzt geändert: Nov 02, 2018Tags:

Von meinem 2 Wochen Trip durch Irland könnte ich so viel erzählen, dass es den Rahmen eines Blogpostes sprengen würde. Das wichtigste allerdings ist, dass die Iren wirklich sehr nett und gastfreundliche Menschen sind, die aber leider keine Ahnung haben wie man einen Campingplatz baut oder auch nur ausschildert. 

Meine Ankunft in Dublin

Da ich mich mit meinem Kumpel in Dublin treffen wollte und ein paar Stunden vor Ihm eintraf, war es meine Aufgabe einen Zeltplatz zu finden. Mein erster Weg führte mich also zur Touristeninfo am Flughafen. Leider bekam ich dort die Auskunft, dass man mir keine Auskunft über Zeltplätze in Dublin geben könne und ich doch mal bei Doublin Tourism vorbei schauen soll.

Weil ich keinen Stand von Doublin Tourism am Flughafen finden konnte, stieg in den nächsten Bus in Richtung City Center. Ich war der Hoffnung dort eine Touristeninformation zu finden die etwas über Zeltplätze in Dublin weiß. 

Ein kleiner Hinweis: Meine schönsten Reisefotos aus Irland findest du hier.

Mein Tipp: Vom Flughafen fahren 2 oder 3 verschiedenen Buslinien in die Stadt. Eine private, der Airchoach und 2 staatliche Linien. Die staatlichen Linien sind mit 2,30 € deutlich günstiger als der Aircoach. Der kostet nämlich 7€. 

In der Innenstadt angekommen, ging ich in den ersten Laden auf dem Info stand. Leider konnte man dort nur Klamotten und Busreisen kaufen. Eine Auskunft bekam ich dort nicht. 

Im nächsten Touristenbüro hatte ich dann mehr Glück. Die nette, aber etwas planlose Dame hinter dem Tresen war zwar auch total überfordert mit meiner Frage nach einem Campingplatz, hatte aber wenigstens Internet. Sie suchte mir einen Campingplatz namens Camac Valley im Corkagh Park und auch gleich noch die Tram Linie raus. Leider war es die falsche Linie, wie sich später heraus stellen sollte. 

Mein Tipp: Falls du ebenfalls einen Zeltplatz in Dublin suchst, die Linie 69 fährt von der Innenstadt direkt zum Campingplatz. Die Haltestelle weiß ich leider nicht, aber man kann vom Bus aus die Zelte sehen. Setz dich also im Doppeldecker einfach ganz vorne hin und du kannst den Campingplatz gar nicht verfehlen.

Leider stand auf dem Zettel, welchen sie mir mitgegeben hatte, nur die Endhaltestelle der Tram und nicht die Halte an der ich aussteigen sollte. Zum Glück, zumindest dachte ich das, waren ein paar Kontrolleure im Zug die ich fragen konnte.

Die netten, aber ebenfalls planlosen, Herren nannten mir dann eine Haltestelle, an der ich auch brav ausgestiegen bin. Dort gab es zwar einen MC Donalds aber leider keinen Campingplatz. Ich versuchte mich also durchzufragen. Zu meiner Enttäuschung wusste niemand wo der Zeltplatz zu finden ist. 

Irgendwann bekam ich dann doch eine ungefähre Richtung und lief los. Unterwegs fand ich auf der Straße ein Handy welches sogar eingeschaltet und nicht gesperrt war. Cool, den mein Handyakku hatte mittlerweile den Geist aufgegeben und ich fand trotz einiger mehr oder weniger (eher weniger) hilfsbereiten Iren keine Steckdose in die mein Ladegerät gepasst hätte. 

Nachdem ich ca. 20 vielleicht 30 Minuten gelaufen war, erreichte ich die Endhaltestelle der Tram. Dort traf ich wieder auf die selben Kontrolleure. Diese beteuerten mir, ich wäre an der Haltestelle an der ich ausgestiegen bin, schon richtig gewesen und sollte am besten nochmal zurück fahren. Mangels besser Navigationsmöglichkeiten und weil ich mittlerweile gefühlt schon 100 Leute gefragt hatte, von denen niemand wusste wo hin, steig ich also wieder in die Tram und fuhr zurück. 

Dort angekommen klingelte das gefunden Handy und ein leicht aufgelöster Pole war am Telefon. Er würde sich gerne mit treffen und das Handy wieder haben. Wir trafen uns also am MC Donalds und ich gab ihm sein Handy und damit meine einzig übrig gebliebene Kommunikationsmöglichkeit wieder.

Zum Dank wollte er mir ein paar Bier spendieren. Ich frage Ihn ob er mich stattdessen zu dem Campingplatz fahren könne. Er kannte das Ding zwar auch nicht, aber er hatte mehr Glück beim Fragen der Leute. Ein LKW-Fahrer wusste dann doch wo der Zeltplatz ist. Nach fast 2 Stunden des durchfragens endlich jemand der sich auskannte. 

Der nette Pole, dessen Namen ich mir leider nicht merken konnte, hat mich dann auch noch schnell hingefahren und die Rezeption hatte sogar noch offen. Dort wurde mir dann auch gesagt, dass ich mit der Line 69 direkt zum Campingplatz hätte fahren können. 

Die Städte in Irland

Wir konnten in 2 Wochen natürlich nicht alle Städte besuchen. Genau genommen haben wir nur zwei geschafft: Dublin und Galway. 

Dublin:

Über Dublin muss ich, glaube ich, nicht viel erzählen. Im Netz wirst du bestimmt 100.000 Berichte, Fotos und Reisetipps finden. Mein Empfinden war, dass es in der Stadt extrem viele Touristen gibt und an jeder Ecke Touren verkauft werden. Die seltsamste Tour war eine Art gelb angemaltes Wikingerschiff auf Rädern. Jeder Fahrgast hatte einen gehörnten Plastikhelme auf, aber weder Bier noch Met in der Hand. Was für ein Stilbruch. 

Mein Tipp: Nimm genug Kleingeld mit, denn die Busfahrer geben kein Wechselgeld. Hast du es nicht passend, bekommst du eine Quittung und musst dir das Wechselgeld irgendwo in der Stadt auszahlen lassen.

Galway

Nach 2 Tagen in Dublin wollten wir dann endlich raus in die "Wildnis" und sind mit dem Zug nach Galway gefahren. Das hätten wir auch günstiger haben können, wie wir später erfahren haben.

Mein Tipp: Es fährt ein Bus und ein Zug nach Galway. Nimm den Bus. Der Bus braucht 2,5 Stunden und kostet 10 Euro. Der Zug braucht ca. 2 Stunden und kostet 35 Euro.

Galway ist eine Studentenstadt mit einem großen Einkaufszentrum und jeder Menge Pubs. Über die City findest du mit Sicherheit auch einiges im Netz, deshalb möchte ich nicht weiter darauf eingehen. In Galway wussten die Leute bei der Auskunft aber wenigstens wo die Zeltplätze zu finden sind. 

Zelten in Irland

Wann immer wir konnten, schlugen wir unser Zelt auf. Meistens zelteten wir auf regulären Zeltplätzen. Nur einmal haben wir, in Ermangelung eine Zeltplatzes, wild gecampt.

Die Zeltplätze

Die Plätze waren allesamt ganz ok. Der Zeltplatz in Dublin war frisch gemäht und im Gegensatz zu den beiden anderen komplett frei von Abfall. Leider war dort alles voller Karnickel und der Platz lag direkt neben der Autobahn. Die Duschen kosteten 1 Euro, aber fürs Duschen muss man ja oft extra bezahlen.

Die Campingplätze in Galway waren nicht sehr schön. Dort war die Auswahl an Zeltplätzen zwar größer, die Ausstattung selbiger aber eher mau. Es gab eine Küche ohne Herd und das Wasser aus den Waschbecken floss auch nicht so ohne weiteres. Man musste den Knopf am Wasserhahn gedrückt halten damit das Wasser . Die Duschen haben wir dann schon gar nicht mehr ausprobiert.

Wild Campen

Leider sind wir nicht allzu oft dazu gekommen wild zu campen. Unser Problem war, dass die ganze Gegend, in der wir unterwegs waren, im Prinzip nur aus Moor bestand. Abseits der Straße war es nicht allzu leicht einen Zeltplatz zu finden, in dem das Zelt nicht einsinkt. Zumindest haben wir nichts gefunden, das bedeutet aber nicht das es nichts gibt. 

Wir haben, wie gesagt, nur ein mal wild gecampt. Die Wiese die wir uns ausgesucht hatten, war sehr steinig und wir hatten Probleme damit die Heringen in den Boden zu kriegen. Wenigstens war es dort aber trocken und ganz wichtig: fast Windstill.

Hitchhiking und der Michel

In Irland waren wir ziemlich oft auf dem Daumen unterwegs. Das klappte eigentlich immer ganz gut wenn wir auf den richtigen Straßen unterwegs waren. Oftmals haben sogar Leute angehalten und uns angeboten uns mitzunehmen, obwohl wir gar nicht gefragt bzw. den Daumen raus gehalten hatten.

Einer von diesen Leuten war der Michel und dieser Kerl war wirklich das Paradebeispiel für die Irische Gastfreundschaft. Wir liefen an einer Tankstelle vorbei und er bot uns, von sich aus, an uns ein Stück mitzunehmen. Da wir ohnehin nicht wussten wo wir hin sollten war ein Platz genau so gut wie der andere und wir fuhren mit. 

Nach ein kurzen Gespräch, sagte er uns wir könnten in seinem Garten zelten. Da wir auch hier nichts besseres vor hatten und sowieso nicht wussten wo der nächste Zeltplatz war, nahmen wir dankend an. Bei ihm Zuhause angekommen, wurden wir dann auch noch gleich zum Abendessen eingeladen und seine Frau hat einen Kuchen für uns gebacken. 

Anschließend bot er uns noch an sein Internet zu benutzen und zu Duschen. Am nächsten Tag bekamen wir dann noch ein herzhaftes Frühstück mit Cornflakes, Würstchen und Kartoffeln aus seinem eigenen Garten. Alles einfach so.

Essen und Trinken

Das Essen auf der Insel ist ja bekanntlich nicht jedermanns Sache. Ich muss leider sagen, dass mir, abgesehen von Scones in die ich mich wirklich verliebt habe, auf der Insel wenig geschmeckt hat.

Irish Breakfast

Das Irish Breakfast ist so ähnlich wie das English Breakfast aber es gibt keine Baked Beans dazu. Typischerweise werden Würstchen, Eier, Schinken, Pudding, Toast. usw. usw. serviert. Das ist eigentlich immer ganz lecker und gibt gut viel Energie für den ganzen Tag.

Pudding

Ich weiß nicht genau was in dem Pudding drin ist, aber ich finde das Zeugs furchtbar. Es gibt ihn in zwei Varianten: Black oder White. Im Black Pudding ist auf jeden Fall Schweineblut. Was sonst noch an Zutaten drin ist kann ich nicht sagen. Der Pudding ist auch nicht, wie bei uns eine Süßspeise, sondern eine Art Wurst.

Fish and Chips

Wir hatten nur 1x Fish and Chips. Alles in allem fand ich das sehr fade. Die Pommes waren ungesalzen und der Essig, den es dazu gab, war mehr Wasser als Essig. Ob dies so der Standard ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Nach diesem Erlebnis wollten wir aber auch kein weiteres mal Fish & Chips probieren.

Hühnchen

Zwei mal haben wir uns ein halbes Brathühnchen geholt. Hähnchengewürz, wie wir sie bei uns verwenden, kennen die da glaube ich auch nicht. Das Hühnchen vom Metzger war fad und trocken und das aus der heißen Theke im Supermarkt war auch nicht besser. 

Wasser

Das Leitungswasser auf der Insel war leider auch nicht sonderlich genießbar. Um es deutlich zu sagen: Es war unter aller Sau. Ich kann nur zu Wasser aus Flaschen raten. Sogar mein, in der Beziehung, recht abgehärteter Mitreisender verzichtete lieber auf Leitungswasser. In Letterfrack war das Leitungswasser sogar braun.

2007 wurde Irland wegen der schlechten Wasserqualität sogar von der EU abgemahnt. 

Biiiiiier

In Irland trinkt man natürlich Guinness! Solltest du den, doch recht eigenen, Geschmack von Guinness nicht mögen, kannst du in den Pubs noch auf Carlsberg oder ein paar andere Sorten zurückgreifen. Welche genau kann ich leider nicht mehr sagen, ich mag ja Guinness und kümmerte mich deshalb nicht um andere Biere.

Wandern in Irland

Natürlich wollten wir in Irland keine Städtetour machen, sondern Wandern gehen und das taten wir auch. Wandern macht in Irland richtig viel Spaß. Es gabt dort, wo wir unterwegs waren, kaum große Straßen und du siehst schon sehr viel von der Landschaft, wenn du nur aus der Stadt raus gehst. 

Allerdings solltest du vorsichtig sein. Es kann passieren, dass du auf einer Straße entlang läufst und dann erst mal meilenweit nichts mehr kommt und nichts ausgeschildert ist. Uns ist das so passiert. Das Resultat waren durchgelaufene Füße und übersäuerte Muskeln.

 

Sighseeing

All zu viel von den schönen Landschaften Irlands haben wir leider nicht gesehen, außer die durch die wir gewandert sind, selbstverständlich. Dies war aber nur ein kleiner Bruchteil dessen gewesen was Irland zu bieten hat.

Von den großen Touristen Sighseeing-Zielen haben wir auch nur zwei, per Bus, erkundet: Burren und die Cliffs of Moher. Den Connemara National Park in Letterfrack erkundeten wir zu Fuß. 

Mein Tipp: Eine Tagestour zu den Cliffs of Moher und Burren zusammen ist zwar schön und gut aber viel zu kurz. Du solltest für jedes Ziele einen eigenen Tag einplanen. 

Fazit:

Trotz dauerndem Regen, ich glaube wir hatten nur 3-4 Tage an denen es nicht geregnet hat, war es doch ein sehr schöner Urlaub. Nach Irland werde ich auf jeden Fall wieder fahren, vielleicht sogar mal zum Tauchen oder Surfen. 

Gruß

Felix

 

 


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