Tauchblog, Backpacking & Outdoor

Ein Nachruf auf "The Beach"

Gepostet von: Felix Dziekan | in: Reiseblog | zuletzt geändert: Oct 29, 2016Tags:

Nun ja, nicht auf den "echten" Beach aus dem Film, der echte Beach ist Maya Beach auf Koh Phi Phi Leh, aber vom Lebensgefühl her ist die Insel, über die ich schreiben möchte, dem Strand aus "The Beach" mit Leonardo DiCaprio sehr ähnlich. Für normale Touris ist das kleine Resort im Dschungel - ohne Strom, Internet, Straße und 7/11 - kaum zu erreichen. Einsame Strände, an denen niemand ist außer den Leuten, die in den Hütten wohnen gibt es noch on Top dazu.

Koh Ra Beach

Nach Koh Ra kam ich, weil ich ehrlich gesagt nicht so recht wusste, was ich in Thailand machen sollte. Von meiner ersten Station Koh Phangan bin ich nach Koh Tao gefahren und dort hat die Langeweile eingesetzt. 

Schon die zweite Insel in Thailand und überall nur Europäer, Amerikaner und Kanadier. Im Prinzip das gleiche wie auf Koh Phangan - Hostels, Partys, Tauchen. Eigentlich ganz nett, aber dafür hätte ich auch nach Ibiza fahren können.

Also habe ich nach etwas Neuem gesucht, etwas abseits der üblichen Backpacker-Pfade. Auf der Webseite der Koh Ra Ecolodge habe ich dann schließlich eine Stelle als Marketing Coordinator gefunden. Keine bezahlte Arbeit zwar, aber wenigstens bekam ich dafür einen preisgünstigen Aufenthalt. 

Gearbeitet habe ich übrigens trotzdem nicht. Ein Marketing Coordinator ohne Internet und Telefon hat halt nichts zu tun. Außerdem hat sich der bisherige Administrator geweigert die Passwörter für die Webseite rauszurücken 

Ein Paradies auf Erden

Die Insel Koh Ra selbst ist ein Paradies. Man hatte Ruhe, Strände, Dschungel, Meer, etc. Natur pur, sozusagen. Und für einen Backpacker wichtig: Es gab kaum eine Chance Geld auszugeben. 

Im Resort selbst gab es super Essen. Dreimal am Tag hatten wir ein Buffet mit Thai-Essen, zum Frühstück wurden aber auch Müsli und manchmal Pfannkuchen serviert. Gelegentlich fing jemand einen Fisch, den wir dann am Strand gegrillt haben. 

Die Strände auf Koh Ra sind der Hammer! Es sind goldfarbene, flach abfallende Sandstrände, glas-klares türkisfarbenes Wasser und der Dschungel wächst bis an den Strand heran. 

An dem Hausstrand konnte man sich am frühen Morgen den Sonnenaufgang ansehen und später am Tag dann eine Tour zum Sunset-Beach machen, um den Sonnenuntergang auch noch mitzunehmen. 

  


Der Dschungel selbst ist total unberührt. Nirgends findet man Abfälle oder andere Spuren der Zivilisation. Ein Hike zum Sunset-Beach ging nicht ohne auf dem Boden zu kriechen oder sich an einem kleinen Abhang abzuseilen. Vorgefertigte Wege? Fehlanzeige!

 

Die Tage bestanden für mich hauptsächlich daraus, morgens mit den Gästen zu frühstücken und danach über die Insel zu streifen um Fotos zu schießen, schwimmen zu gehen oder einfach in der Hängematte am Strand zu faulenzen. Wenn Touren waren, habe ich mich angeschlossen, Fotos gemacht und die Natur genossen.

Gewohnt wurde in sehr einfachen Hütten, die alles geboten haben was man zum Leben braucht und die direkt in den Dschungel gebaut wurden. Trotzdem betrug die Entfernung zum Strand höchstens 100 Meter. Manche hatten sogar den direkten Blick auf den Strand konnten den Sonnenaufgang vom Bett aus genießen. 

 

Drei viel zu kurze Wochen habe ich dort verbracht. Leider ist die Koh Ra Ecolodge jetzt, aus Gründen die ich nicht verstehe, für immer geschlossen. Das Ganze hat wohl etwas mit der Politik, Korruption und irgendwelchen Park Rangern zu tun. Schade! Ich vermisse diese Insel sehr. 

Gruß,

Felix


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